Unsere Weisheitszähne sind ein Überbleibsel aus der Steinzeit. Heutzutage erfüllen sie keinen wirklichen Zweck mehr, können aber im wahrsten Sinne des Wortes zu einer Belastung für Ihr Gebiss werden. Üben sie zu viel Druck auf die Zahnreihe aus, kann das Fehlstellungen zur Folge haben.
Erst wenn alle anderen bleibenden Zähne bereits durchgebrochen sind, erscheinen die Weisheitszähne. Bei den meisten Menschen ist dies irgendwann zwischen dem 18. Und 25. Lebensjahr der Fall. Die Weisheitszähne sind die hintersten Backenzähne und verdanken ihren Namen dem fortgeschrittenen Alter, in dem sie sichtbar werden. Angelegt sind diese vier Backenzähne bereits vor der Geburt. Es ist jedoch ebenfalls möglich, dass man gar keine oder nicht alle vier Weisheitszähne hat. Erscheinen die Weisheitszähne, ohne dabei Probleme zu bereiten, müssen sie auch nicht entfernt werden. Oft entsteht jedoch durch diese mitunter sehr großen Zähne ein Problem, weil der Kiefer zu eng ist. Der menschliche Kiefer hat sich im Verlauf der Evolution immer weiter zurückgebildet und bietet somit in vielen Fällen nicht genügend Platz für die Weisheitszähne.
Probleme rechtzeitig erkennen und behandeln
Mit einer Übersichts-Röntgenaufnahme können wir in unserer Fachpraxis für Kieferorthopädie relativ einfach feststellen, ob ein Missverhältnis besteht und daraus ein Handlungsbedarf resultiert.
Weisheitszähne müssen entfernt werden, wenn folgende Probleme auftreten:
Engstand im Frontzahnbereich durch einen von Weisheitszähnen verursachten Platzmangel
Studienergebnisse legen nahe, dass ein Zusammenhang zwischen Fehlstellungen im Bereich der Schneidezähne und durchbrechenden Weisheitszähnen besteht. Diese Fehlstellungen entstehen erst in einer relativ späten Phase der Kiefer- und Gebissentwicklung. Wurde bereits eine kieferorthopädische Behandlung durchgeführt, wird dadurch der Behandlungserfolg zunichte gemacht. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass der behandelnde Kieferorthopäde die Entwicklung des Gebisses in dieser Hinsicht kontrolliert. Sind Probleme wahrscheinlich, sollten die Weisheitszähne prophylaktisch entfernt werden. Da Weisheitszähne für die Funktionalität des Gebisses unnötig sind, müssen Sie keine Probleme nach einer Entfernung befürchten. Nutzen Sie die Beratung in unserer kieferorthopädischen Fachpraxis, um eine fundierte Entscheidung zu treffen.
Platzmangel im Kiefer vermeiden
Ist der Kiefer sowieso relativ eng, sind Probleme beim Durchbruch der Weisheitszähne wahrscheinlich, mitunter schon bereits davor. Die großen Backenzähne drücken gegen die Nachbarzähne und können diese dadurch beschädigen. In vielen Fällen wird sogar die gesamte Zahnreihe verschoben und es entstehen Fehlstellungen, die auch mit einer Zahnspange aufgrund des Platzmangels kaum zu beheben sind. Ein weiteres Problem des durch die Weisheitszähne permanent bestehenden Drucks sind teilweise starke Gesichts- und Kieferschmerzen, die eine Entfernung der Zähne nötig machen.
Ein weiterer Grund für eine Entfernung der Weisheitszähne besteht darin, dass diese aufgrund einer ungünstigen Position das Zusammenbeißen der Zähne behindern.
Vorteile einer prophylaktischen Entfernung der Weisheitszähne:
Wann sollten die Weisheitszähne entfernt werden?
Wenn Sie oder Ihr Kind in kieferorthopädischer Behandlung sind, wird Ihr behandelnder Facharzt für Kieferorthopädie den Durchbruch der Weisheitszähne kontrollieren. Auf diese Weise lässt sich frühzeitig eine Prognose erstellen, ob eine Entfernung sinnvoll ist. Dann wird eine Entscheidung getroffen, wann die Entfernung durchgeführt werden soll. Kann man damit warten, bis die Weisheitszähne vollständig durchgebrochen sind, werden diese relativ einfach unter örtlicher Betäubung gezogen. Verursachen die Weisheitszähne jedoch bereits vor dem Durchbruch Probleme, müssen sie operativ entfernt werden. Das kann unter Vollnarkose geschehen, um die Belastung für den Patienten zu reduzieren. Ein bis zwei Wochen später nach dem Verheilen der Wunden spüren die Patienten dann eine deutliche Druckentlastung.