06.12.2021
Das Zähnerichten hat Tradition: Die Geschichte der Zahnspange

Der Wunsch nach geraden Zähnen ist kein Phänomen der letzten Jahrzehnte. Historische Aufzeichnungen beweisen: Bereits vor mehr als zweitausend Jahren wurden Menschen einer kieferorthopädischen Behandlung unterzogen. So wurde in Europa eine Fehlstellung der Schneidezähne mithilfe des Fingerdrucks behandelt. Zu eng stehende Zähne wurden abgeschliffen. Doch im weiteren Verlauf des Altertums und im Mittelalter gerieten diese Techniken in Vergessenheit.

Beginn der Kieferorthopädie im 17. Jahrhundert

Der italienische Anatom Frabricius hat im Jahr 1619 das Verfahren wiederentdeckt, bei dem ein Engstand durch das Ziehen von Zähnen beseitigt wird. Es dauerte weitere einhundert Jahre, bis der französische Zahnarzt Pierre Fauchard, ein Vorreiter auf dem Gebiet der Zahnpflege, in seinem Standardwerk eine Methode beschrieb, bei der man eine Zahnfehlstellung mithilfe eines Bogens aus Elfenbein, der außen befestigt wurde, begradigt hat. Andere Modelle des Zahnarztes behandelten Fehlstellungen mit gebogenen Metallstreifen, die mit einem Draht am Zahn fixiert wurden. Aus dem Jahr 1750 stammen Aufzeichnungen des Engländers John Hunter, welche die Funktionsweise festsitzender Zahnspangen aus Metall beschreiben. In dieser Zeit wurden bereits Techniken entwickelt, um Kieferstellungen mit Metallplatten und Fäden oder Tüchern, die um den Kopf gebunden wurden, zu beheben. Es steht außer Frage, dass die meisten Menschen damals mit weitaus größeren gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hatten und außerdem nicht über die erforderlichen Mittel für eine derartige Behandlung verfügt haben.

  1. Jahrhundert: Die Zahnspangen werden weiterentwickelt

Anfang des 19. Jahrhunderts erschien in den USA und Europa das erste Lehrbuch der Kieferorthopädie. Norman W. Kingsley war einer der ersten Zahnärzte, die herausnehmbare Zahnspangen entwickelten. Edward H. Angle war wiederum Pionier auf dem Gebiet der festen Zahnspangen. Er konzipierte das noch heute gebräuchliche System einer festen Zahnspange mit Brackets. Weiterhin konnten sich nur wohlhabende Menschen den Luxus einer Zahnkorrektur erlauben.

Bis 1930 wurden überwiegend feste Zahnspangen verwendet. Nachdem Röntgenaufnahmen zeigten, dass diese zur Schädigung der Zahnwurzeln führten, ging die Entwicklung in Richtung lose Spange. Zeitweise wurde in Deutschland nur noch mit herausnehmbaren Spangen therapiert, wohingegen in den USA feste Spangen stärker verbreitet waren. Seit den 70er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts werden beide Varianten genutzt und wurden immer weiter perfektioniert.

Moderne Zahnspangen: Effektiv, angenehm zu tragen und auf Wunsch sogar unsichtbar

Heute gibt es feste und herausnehmbare Zahnspangen, mit denen fast jede Fehlstellung sanft und perfekt korrigiert werden kann. Die Weiterentwicklungen auf diesem Gebiet haben dazu geführt, dass auch immer mehr Erwachsene die Möglichkeiten der modernen Kieferorthopädie nutzen und eine Behandlung, die in der Kindheit versäumt wurde, nachholen. Gerne informieren wir Sie in unserer kieferorthopädischen Fachpraxis über die verschiedenen Behandlungsoptionen. Mit der Lingualtechnik steht beispielsweise eine feste Zahnspange zur Verfügung, bei der die Brackets unsichtbar an den Innenseiten der Zähne befestigt werden. Die neueste Entwicklung sind transparente, herausnehmbare Kunststoffschienen, die eine angenehme, schmerzfreie und absolut diskrete Korrektur von Fehlstellungen ermöglichen. Nehmen Sie jetzt mit unserer Zahnarztpraxis Kontakt auf und vereinbaren Sie einen individuellen Beratungstermin, bei dem wir Ihnen die neuesten Optionen auf dem Gebiet der Kieferorthopädie vorstellen.